Mieter und Vermieter fordern finanzielle Entlastung

Gemeinsame Presseinformation

Dresden, 08.04.2020

Mieter und Vermieter fordern finanzielle Entlastung
Appell von Mieterverein Dresden e.V. und Haus & Grund Dresden e.V.


Mieter und Vermieter in Dresden setzen  sich wegen der Corona-Pandemie für  einen  staatlichen  Hilfsfonds  „Wohnen“  ein.  Er  soll  verhindern,  dass  Mieter  wegen  Mietrückständen  ihre  Wohnung  verlieren  und  Vermieter finanziell ruiniert werden.

Dresden.  „Durch  die  Corona-Pandemie  drohen  Mieter  und  Vermieter  gleichermaßen  in Zahlungsschwierigkeiten  zu  geraten.  Deswegen  appellieren  wir  gemeinsam  mit  dem
Mieterverein Dresden an die Politik, einen Sicherungsfonds  „Wohnen“ einzurichten“, erklärt Christian Rietschel, Vorsitzender von Haus & Grund Dresden.
„Mieter, die aufgrund der Corona-Krise ihre Miete ganz oder teilweise nicht zahlen können, sollen  sich  an  einen  Hilfsfonds  wenden  können,  um  die  Übernahme  ihrer  Mietzahlung  zu
beantragen“,  erklärt  Peter  Bartels.  Der  Vorsitzende  des  Mietervereins  Dresden  warnt: „Aufgrund  der  Corona-Pandemie  kommt  es  bei  zahlreichen  Mieterhaushalten  zu
Einkommensausfällen  und  dadurch  zu  Mietrückständen“.  Es  müsse  unbedingt  verhindert werden, dass die Krise Mietern die Wohnung koste.

Der Gesetzgeber hat Mietern zwar erlaubt,  die Mietzahlung wegen der Krise vorübergehend auszusetzen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Mieter in dieser Zeit mietfrei wohnen können.
„Stehen  ausreichend  finanzielle  Mittel  zur  Verfügung,  ist  die  Miete  auch  in  der  aktuellen Situation weiter zu zahlen“, erklärt Peter Bartels. Die nicht gezahlte Miete muss innerhalb von
zwei Jahren mitsamt Zinsen nachgezahlt werden. Das wird nicht für alle einfach werden. Der  Fonds  soll  die  Miete  bei  COVID  19-bedingtem  Ausfall  als  Zuschuss  oder  zinsloses
Darlehen  übernehmen  und  an  den  Vermieter  auszahlen.  „Fehlt  es  an  einer  finanziellen Unterstützung, dann werden zahlreiche Mieter nach der Pandemie den Mietrückstand nicht oder
nur teilweise ausgleichen können. Der Solidarfonds muss diese Lücke schließen“ fordert Peter Bartels.

„Wir  kämpfen  hier  für  eine  gemeinsame  Sache“,  erklärt  Christian  Rietschel.  „Die  privaten Vermieter und die Mieter dürfen mit den finanziellen Folgen der Corona-Situation nicht im
Stich  gelassen  werden.“  Gerade  die  vielen  privaten  Kleinvermieter  haben  meist  nicht ausreichend Rücklagen, um längere Mietausfälle zu verkraften. „Bei ehemaligen Selbständigen
sind die Mieteinnahmen oft die Rente“, so der Vorsitzende von Haus & Grund Dresden.

Beide Vereine wünschen sich aufgrund der aktuellen Lage, dass faire Mieter auf Fair-mieter treffen und umgekehrt.